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Staatsakt Stories – das Selbstinterview

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Zum Erscheinen des Buches „Was erscheint, ist gut, was gut ist, erscheint. Staatsakt Stories“ haben die Herausgeber Markus Göres und Maurice Summen von Staatsakt ein informatives Selbstinterview geführt:

Warum bringt Ihr als Musiklabel ein Buch heraus
Ein sehr gutes Medium. Hat die Welt revolutioniert. Es passen da bekanntlich ganze Multiversen rein!

Der Titel spielt auf Guy Debords Situationisten-Bibel „Die Gesellschaft des Spektakels“ an, richtig?
Nun, wir hatten uns den Titel vor 20 Jahren aus dem besagten Buch ungefragt bei ihm für unseren Firmenstempel ausgeborgt, jetzt wollen wir ein bisschen was zurückzahlen.

Sehen Sie sich denn selbst auch als Situationisten?
Nun, wir sind Malcom McLaren sicher näher als Guy Debord. Aber der soll ja ein überzeugter Situationist gewesen sein. The great rock’n’roll swindle und so. Keine Ahnung, was Guy Debord heute über TikTok oder Twitter sagen würde, aber er hätte sich bestimmt bestätigt gefühlt, was seine Thesen über den Warencharakter von so ziemlich allem angeht.

Was eint alle Staatsakt-Künstler:innen?
Eine gewisse Haltung. Und ein daraus resultierendes Songwriting, das meist von der Gitarre ausgeht. Was nicht heißen soll, dass es nicht auch auf dem Klavier komponierte Songs in unserem Repertoire gibt. Es soll sogar Songs geben, die haben nur mit einem Beat angefangen. Was heißt „nur“. Ein gewisser Groove ist uns schon wichtig!

Ist es nicht vor allem eine gewisse linke, politische Haltung?
Nun, sagen wir so: Hätten ausschließlich staatsakt-Künstler:innen den aktuellen Berliner Senat gewählt, er sähe gewiss ganz anders aus!

Ist „Was erscheint, ist gut, was gut ist, erscheint“ auch ein Buch über Berlin?
Es lässt sich nicht leugnen, dass wir mit Staatsakt fest in Berlin verwurzelt sind. Und die meisten unserer Künstler:innen. Daran hat auch das Internet nichts geändert. Das gab es übrigens in dieser Form vor 20 Jahren noch gar nicht. Wir reden von einer Zeit vor YouTube, Spotify, TikTok, Twitter und Co.
Als CD-Brenner noch den Pop-Alltag von Menschen bestimmt haben. Und Napster noch eine illegale Download-Plattform war.

Und wie sieht Ihr Indie-Label-Alltag heute aus?
Nun, je mehr Songs am Tag rauskommen, um so wichtiger empfinde ich unserer Arbeit. Wir sortieren vor, wir suchen aus. Wir empfehlen die Musik unserer Künstler:Innen aus vollem Herzen…

Der Beitrag Staatsakt Stories – das Selbstinterview erschien zuerst auf Verbrecher Verlag.


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